Illustration Reschke
Blick über die Wiesen im kühlen Schatten: Die Illustration zeigt das Parkentrée aus dem Siegerentwurf. Bild: Buga29/Reschke
09. April 2024 — Andreas Jöckel

Neues Grün für Bürger und Gäste in Rüdesheim

Eine neue grüne Oase des Stadt- und Parklebens entsteht begleitend zur Bundesgartenschau29 am Rheinufer in Rüdesheim. Der Siegerentwurf für die behutsame Weiterentwicklung des Hafenparks steht fest. Unter dem Arbeitstitel „Ensemble“ entsteht ein facettenreicher Park, der die strenge Trennung zum angrenzenden Freizeitpark aufhebt und zum Entdecken lokaler Geschichte und Geschichten einlädt. Der Baumbestand bleibt erhalten.
YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Das Preisgericht hat sich für den Entwurf des Büros Franz Reschke Landschaftsarchitekten aus Berlin entschieden. Der Sieger überzeugte vor allem damit, die Kastanienallee als Zäsur zwischen Hafenpark und Freizeitpark aufzulösen, um ein harmonisches Ganzes zu schaffen. Insgesamt waren 16 qualitätvolle Arbeiten für den freiraumplanerischen Wettbewerb eingereicht worden, den das Büro arc:grün aus Kitzingen betreut hat. Der Geschäftsführer der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft (DBG) Dr. Achim Schloemer freut sich darauf, das Konzept für das farbenfrohe Sommerfest mit der BUGA29 unter dem Motto „Quellen der Inspiration“ zu entwickeln.

Gesamtbild begeistert Gäst

Auf bis zu eine Million begeisterte Gäste, die den Besuch des Hafenparks im Zusammenspiel mit dem Park am Mäuseturm erleben werden, freut sich BUGA29-Geschäftsführer Sven Stimac. Doch nun steht zunächst die Grundlagenarbeit bevor: „Gemeinsam mit der Stadt Rüdesheim und den Preisträgern werden wir intensiv beraten, welche Vorschläge aus dem Siegerentwurf finanziert, umgesetzt und nachhaltig betrieben werden können.“ Bürgermeister Klaus Zapp freut sich , dass der Siegerentwurf viele Entwicklungsmöglichkeiten für den Hafenpark im Zusammenspiel mit den angrenzenden Sport- und Freizeitangeboten sowie dem neuen Bahnhaltepunkt und der Innenstadt bietet: „So entsteht ein Gesamtbild  mit Zukunftsperspektive. Die Grünflächen werden in Kombination mit Sportplatz, Asbach-Bad und weiteren Angeboten zu einem Bürgerpark für die Rüdesheimer Bürgerinnen und Bürger sowie ihre Gäste.“

 

Franz Reschke

Ensemble zwischen Stadt und Ufer

Für die Planer des Büros Franz Reschke (Foto links) war die charakteristische Lage und Sonderstellung des Hafenparks zwischen der Stadt und der Weite des Rheins für die Entwurfsplanung Ausgangspunkt und Leitbild. Ermöglicht werden soll ein freiräumliches Ensemble zwischen Stadt und Ufer, das ausgehend vom Haltepunkt der Bahn oder vom Asbach-Bad mit einem feingewobenen Wegenetz die stadtseitigen Entrées mit der Platanenallee und der Aufenthaltsqualität der Rheinpromenade verknüpft.Außerdem wurden neue Ziel- und Sehnsuchtsorte herausgearbeitet: ein Strandspiel, ein umgestaltetes Abenteuerspiel, ein Pumptrack im Wäldchen sowie eine Sport- und Aktivfläche. Entlang der Rheinpromenade verbinden Stufen und barrierefreie Rampen zwischen den beiden Niveaus.

Die Preisverleihung bildete den Abschluss des dritten freiraumplanerischen Wettbewerbs der BUGA29. In Bacharach wurden die Siegerentwürfe im November 2023 vorgestellt, in Lahnstein im Januar 2024. Für den vierten Buga-Bereich im Herzstück des Welterbes Oberes Mittelrheintal gibt es im Oktober 2024 eine internationale Planerwerkstatt mit Bürgerbeteiligung. Dabei geht es um die Schwesterstädte Sankt Goar und Sankt Goarshausen in Verbindung mit den beiden Ikonen Loreley und Burg Rheinfels.

buga_icon_r buga_icon_l
Gruppenfoto

Auf dem Foto links freuen sich bei der Preisverleihung in der Brennhalle in Rüdesheim über künftige Entwicklung der Stadt im Zuge der BUGA29 (v.l.): Sven Stimac (BUGA-Geschäftsführer, Prof. Ulrike Kirchner (Vorsitzende des Preisgerichts), Rhein-Hunsrück-Landrat Volker Boch (Vorsteher Welterbe-Zweckverband), Landschaftsarchitekt Franz Reschke (Preisträger), Tobias Zöller (Stadtverordnetenvorsteher), Dr. Achim Schloemer (DBG-Geschäftsführer) und Klaus Zapp (Bürgermeister). Das Fazit aus dem Urteil des Preisgerichts lautet auszugsweise: „Der Entwurf erzeugt das Gesamtbild eines Bürgerparks mit Zukunftsperspektive, bei dem der Fußgänger im Vordergrund steht.  Mobilität mit höherer Geschwindigkeit wird eher in die Ränder verlegt oder parkintern durch die Formensprache zu langsamerer Geschwindigkeit und Rücksichtnahme gezwungen. Das erscheint folgerichtig und hilft Konflikte zu minimieren und die Aufenthaltsqualität im Park weiter zu steigern.“